Rancid - Let The Dominoes FallNun ist sie also raus, die Scheibe auf die wohl ein Großteil der Punkrock-Welt gewartet hat, daher habe ich mir auch Zeit gelassen mit dem Review und mir erst einmal alles in Ruhe mehrmals angehört.
Die Äußerlichkeiten
Wie ich bereits geschrieben habe, habe ich mir die "Expanded Version" bestellt. Über die offiziele Pre-Order-Seite kam das Päckchen für für 23.99£ (inkl. Porto) aus dem UK zu mir. Darin ist die "Let the dominoes fall" + die "Acoustic CD" + eine "Making of DVD" + 3 Poster (gefaltet als Inlet) + T-Shirt + 4 Rancid Plektren. Und als Bonus obendrauf die CD-Single von "Roots Radicals".
OK, da kann man für den Preis nicht meckern. Auf der Rückseite eines der Poster sind die Texte, die äußere Erscheinung bekommt also schon mal volle Punkzahl.
Der Sound
Soweit so gut, dann mal zur Musik! Nachdem die "Indestructible" ja eher härterer Gangart war hatte ich jetzt den Anschluss an die "Life won't wait" erwartet. So ganz falsch lag ich damit auch nicht, das Tempo ist jedenfalls wieder gemächlicher geworden. Aber die Reggae und Ska Hymnen der "Life won't wait" gibt es auch erst wieder bei "Up to no good" oder später bei "That's Just The Way It Is Now" zu hören. Nein eigentlich bekommt man gewohnte Rancid Songs der eher mittleren Gangart zu hören. Und da sind einige Ohrwürmer dabei, schon "East Bay Night" ist genial und "This Place" könnte fast auf einer der ersten Rancid Scheiben erschienen sein, wenn auch der Bass im Vergleich eher im Hintergrund bleibt. Die guten Melodien gehen bis auf wenige Aussetzter weiter.
Was für mich völlig daneben ist ist "I Aint Worried", was noch vielversprechend als Clash-like-Dub beginnt wir dann mit dem Rap-Gekrempel nur noch nervig. Was auch leider daneben ging ist "L.A.River" eigentlich ein guter Song, aber spätestens beim 2. hören geht einem der "Boomshakalaka" Background Gesang tierisch auf den Sack!
Bei "Civilian Ways" und "The Highway" geht es für Rancid ungewöhnlich in die Folk/Country Richtung was beim 1. eher mittelmäßig und beim 2. ziemlich gut gelang und schon einen Vorgeschmack auf die Bonus-CD liefert.
Alles in allem ein recht melodisches Album, was mir fehlt ist vor allem bei den schnelleren Songs ein bisschen das Rotzige und auch ein wenig mehr Energie hätte nicht geschadet. Der Bass eigentlich ein Markenzeichen von Rancid ist mir zu sehr im Hintergrund. Ansonsten muss ich sagen, dass mir das Album nach mehrmaligem hören besser gefällt, beim ersten Mal gefiel es mir deutlich weniger, keine Ahnung warum.
Anspieltipps zu nennen ist schwer, der Titelsong "Let The Dominoes Fall", "Up to no good" und auch "This place" oder das eher ruhig "Lulu" gehen mir gut ins Ohr. Aber auch "Last one to die" oder "You Want It, You Got It" sind eine Empfehlung wert - ich sag ja je öfter ich sie höre, je mehr Songs gefallen mir.
Der Bonus
Die Akkustic CD ist nice to have, einige Songs hören sich auch ganz gut an, aber ich könnte jetzt nicht sagen, dass sich einer signifikant besser als das Original anhört, "Outgunned" ist der einzige Song, der sich nur auf der Bonus Scheibe befindet.
Auf der DVD gibt es einiges an Hintergrund zu Band und Album, ich muss zugeben, ganz habe ich sie mir noch nicht an gesehen, erstens hatte ich noch nicht die Zeit dazu und zweitens ist sie auch ein wenig schwer zu anzusehen, da die ganze DVD wie die meisten Rancid Videos mit Threshold-Filter bearbeitet ist.
Die eigentlich schlechte Beigabe für mich war die Roots Radical Single-CD, weil mir sowohl "Roots Radical" als auch das geniale "I wanna riot" besser gefallen als die "Let The Dominoes Fall", weil es erstens geniale Songs sind und sie 2. nicht so clean aufgenommen sind .... 94 war da irgendwie noch mehr Power drin.
Außer der normalen CD und der "Expanded Version" gibt es noch eine Doppel Vinyl Version, die ich eigentlich wollte, da ist aber leider die Bonus CD nicht dabei und eine "Collectors Edition", bei der alles auf LP und CD dabei ist, die aber mit 110.00£ doch ein wenig das Budget sprengt.
Uff - das war lang, aber ein neues Rancid Album gibt es ja nicht alle Tage! Viel Spaß damit und nicht vergessen "PUNKROCK IS MY RELIGION"
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