Es gibt Bands, die sind ganz ok, sie geben eine nette Hintergrundbeschallung ab und wenn sie vor der Haustür spielen, dann geht man mal zum Konzert.
Und es gibt die Bands die eine besondere Bedeutung für einen haben, sei es wegen dem einen Song den man nicht mehr aus dem Kopf bekommt, dem bleibenden Eindruck den sie bei einem Konzert hinterlassen haben, einer Erinnerung die man mit ihnen verbindet. Für die geht man auch an Tagen, die eigentlich gar nicht gehen an Orte die normalerweise nicht auf der Besuchsliste stehen.
Eine solche Band ist für mich Red Alert, nicht nur mit ihren Songs haben sie einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen sondern auch als ich sie vor ca. 20 Jahren das erste Mal live sah hat mich vor allem Steve mit seiner Performance in seinen Bann gezogen und Red Alert für immer auf meiner persönlichen Favoritenliste plaziert.
So zog ich also letzten Samstag nach Saarwellingen und freute mich wie ein kleines Kind nach langer Zeit endlich wieder Red Alert live zu sehen. OK, ich wußte das außer Steve niemand mehr von der Originalbesetzung übrig ist und mir ist auch klar, dass an keinem von uns die Jahre spurlos vorbei gehen, vor allem nicht im "Punkrockbusiness", aber das heißt noch lange nichts (schaut euch nur mal Charlie Harper an!).
Dieser Abend aber fing schon unschön an, mit einem völlig fertigen Steve Cast Iron Smith, der mit dem Kopf auf dem Tisch auf einem Stuhl hing und einen bedauernswerten Eindruck abgab. Wie er es danach überhaupt noch auf die Bühne schaffte, zeigt vielleicht noch einen letzten Funken der einstigen Stärke. Dies verflüchtigte sich aber schnell, als er den Mund öffnete und eigentlich nur noch ein Krächzen rauskam - an Sprechen kaum zu denken, geschweige denn an Singen.
Alles in allem sehr traurig Steve als Schatten seiner selbst zu sehen. Wie er versuchte, aber einsehen musste, dass er nicht konnte. Nach 4 Songs musste ich das Trauerspiel verlassen, den deprimierendsten Abend seit langem.
Steve tu uns einen Gefallen, mach nach der Tour mal eine Runde Pause von allem, komm mal wieder auf die Beine und in 2 oder 3 Jahren wird das vielleicht wieder was, ich drücke die Daumen.
-Was bleibt ist die Erinnerung-
Ein paar Fotos gibt es trotzdem.