Slime - Sich fügen heißt lügen
People Like You 2012
Ein Album an dem sich schon lange vor dem Erscheinen die Geister geschieden haben und das auch in den Reviews zwischen schwarz und weiß hin und her hopst wie ein Ping-Pong Ball. Ich bin mit der Reunion auch nicht so ganz eins, zumal man hier in Saarbrücken so schön den Vergleich ziehen konnte was alte Herren noch auf die Bühne bringen, als Slime als Support von Jello Biafra spielten, wobei das natürlich etwas unfair ist, den Jello spielt doch alle an die Wand.
Nun ja auch ohne Stephan Mahler konnte ich mir ein neues Slime Album nicht gut vorstellen, hat er doch einen breiten Fußabdruck in Text und Musik hinterlassen.
Textlich hat sich Slime hier gekonnt aus der Affäre gezogen und sich der Dichtungen von
Erich Mühsam bedient, ein kluger Schachzug, denn zum einen klingen die immer noch aktuell, zum anderen entgeht man dem Vergleich mit alten Slime Texten.
Musikalisch muss man mal zu allererst eingestehen, dass der Titelsong ein absoluter Hammer ist, der keinen Vergleich mit der Schweineherbst scheuen muss. Auch in den folgenden Songs legen sich die Texte von Erich Mühsam passend auf Dirks Stimme, die alleine schon zeigt warum Slime eine der Bands sind, die wegweisend für den D-Punk waren.
Ob "Sich fügen heißt lügen" diesem Anspruch noch genügt muss jeder selbst entscheiden, es ist ein wütendes Deutschpunkalbum, dass definitiv nach Slime klingt, meiner Meinung nach aber ein bisschen den Feinschliff der letzten beiden Alben vermissen lässt, auch wenn man etwas Offbeat oder ein bisschen Piano einstreut und es nach Viva la muerte klingt ("Freiheit in Ketten").
Wenn man die Ansprüche auf "normal" runterschraubt ist es aber definitiv eines der besten Deutschpunk Alben, die in der letzten Dekade erschienen sind, wobei mir da auch nicht viele einfallen...
Von den Äußerlichkeiten hab ich hier das Digipack mit 4 Bonus Songs und Aufnäher.
- Sich fügen heißt lügen
- Rebellen
- Freiheit in Ketten
- Wir geben nicht nach
- Seenot
- Bürgers Alptraum
- Bett aus Lehm und Jauche
- Revoluzzer
- Trinklied
- Zum Kampf
- Bauchweh
- Lumpen
- Das Beil
- Soldatenlied
- Alle gegen Alle*
- Mensch*
- Deutschland*
*Live SO36 2010
http://www.slime.de/
http://www.peoplelikeyourecords.com/
Johnny Flesh & the Redneck Zombies - ...this is hellbilly music!
Wolverine Records - 2012
Hier gibt es etwas Abwechslung zu den üblichen Psychobilly oder Horrorpunk Alben, den schon beim Intro wird einem eine volle Breitseite Metal vor den Latz geknallt. Der Gesang geht dann irgendwie in eine Mischung aus Blitzkid und Misfits, der Sound bei manchen Songs in Richtung Balzac andere haben eine recht eigene Mischung zwischen Rock'n'Roll und Heavy, dann kommt mal Blues oder astreiner Horropunk durch, nett abwechslungsreich.
Klingt unerwartet (was schon mal sehr positiv ist) und gut und hat jede Menge Tempo (wohl auch dank der Doublebass) aber auch langsame Songs wie das geniale Trailer Park Queen.
Textlich gibt es nichts neues, der Name ist Programm.
Wen ein paar Metal-Gitarren nicht abschrecken, der wird hier gut bedient.
- Welcome to the Show
- Lovely Moonlight
- Broadway of Dixie
- Drinkin' from Dusk Till Dawn
- Cast Out the Devil
- Frankensteins Hot Rod
- Count Draculas Bloody Boogie
- Trailer Park Queen
- BBQ At Pleasant Valley
- Interlude Route 666
- Oh Corona
- Good Ol' Times
- The Braineaters
- Rippers Blues
- Thanks for Coming Out
http://www.hellbilly.de/
http://www.wolverine-records.de/
Puke Music 2012
Sorry aber das Cover ist schon mal echt hässlich, muss mal gesagt werden! Ob der Bandname an US-Teeniefilme oder an die Männer in grün angelehnt ist könnt ihr euch aussuchen, zusammen mit Albumtitel und Cover bleibt hier erst mal die Lust weg die Scheibe einzulegen.
Hab ich dann doch gemacht, bin ja ein gewissenhafter Reviewer
Für ein erstes Album im von mir nicht geliebten Genre deutscher Oi, das dazu noch als "zwischen Oi!-Punk und deutschsprachigem HeavyRock" angepriesen wird noch nicht mal soo schlecht. Der Deutschrock hält sich in Grenzen und ein paar Songs sind erfreuliches flottes Ufta. Die Texte kommen leider nicht über das übliche Niveau, man schießt gegen "Spinner von links und rechts", feiert sich ein bisschen, dazu geht's um Trinken, Liebe und ein bisschen Sozialkritik.
Kommt einem alles irgendwie bekannt vor. Brauche ich jetzt echt nicht.
- Intro
- Wilkommen
- Sei Stark
- Liebesleid
- Trinken
- Alte Zeiten
- Klaus Deiter
- Fehler
- 100 %
- Mein Freund
- Unsere Regeln
- Berlin 2045
- Bonus - Going down the bar